Jubiläumskonzert begeisterte das Publikum

Nicht enden wollender Beifall und absolute Begeisterung beim Publikum waren das Resultat einer großartigen Darbietung des Musikvereins 1965 Kassel bei ihrem Jubiläumskonzert am vergangenen Samstag in der vollbesetzten Biebertalhalle. 60 Jahre Musikverein, eine spannende musikalische Zeitreise mit vielen Höhepunkten, Emotionen und Klangerlebnissen präsentierten die Musiker/innen mit ihrem Dirigenten Paul Momberger den zahlreichen Zuhörern.

Passend zum Jubiläum wurden die Gäste mit einem Sekt begrüßt und im Foyer standen einige  Staffeleien mit Bildern aus den 60 Jahren Musikverein. Mit einer Stimme aus dem OFF begann spektakulär das Konzertprogramm. Mit der Filmmelodie von Mission Impossible startete das hochmotivierte Orchester actionreich und rasant in die Zeitreise.Hierbei brillierte Hans-Peter Elsesser mit einem Trompetensolo.Ruhiger ging es dann mit den Hobbits aus „Herr der Ringe“ weiter. Tänzerisch, melodiös mit wunderschönen Harmonien bot das Orchester diesen Satz der bekannten Filmmusik eindrucksvoll dar und nahm die Zuhörer gedanklich ins Auenland mit.

Nicht nur musikalisch wurden die Zuhörer auf eine Zeitreise mitgenommen. Auch Moderator Christoph Schraub schaffte es vortrefflich, kurz und prägnant in der Ansage die musikalische Geschichte des Vereins zu beschreiben. So haben die Dirigenten Gottlieb Streitenberger, Willi Trageser, Gerhard Lorenz, Harald Krebs und der jetzige Dirigent Paul Momberger den Verein geprägt und musikalisch zu dem Verein gemacht, der seit 60 Jahren erfolgreich besteht.Klassisch und ausdrucksstark präsentierte das Orchester die Overtüre aus „Nabucco“ von Guiseppe Verdi. Diese bekannte Overtüre, die gefühlvoll vom Posaunensatz eröffnet wurde, bestach besonders durch den Mittelteil, dem berühmten Gefangenenchor. Das Holzregister trug dies melodiös und getragen vor und wurde vom hohen Blech weitergeführt. Mit einem grandiosen, temporeichen Schlussteil ernteten Dirigent und Musiker begeisterten Applaus vom Publikum. „In 80 Tagen um die Welt“ von Jules Verne hat schon fast jeder einmal im Fernsehen gesehen. Diese turbulente Geschichte wurde hier vom Orchester in einem spannenden musikalischen Klangerlebnis dargeboten. Die rasante Abenteuerfahrt durch die Welt wurde perfekt vom Orchester intoniert. Es folgten exotische Melodien, eingebettet in fesselnde Rhythmen und einer packenden Dynamik. Besonders bestach hier das tiefe Blech, als sie die Elefantenrufe bei der Safari imitierten.Dirigent Paul Momberger hat dieses Stück 2013 bei seinem ersten Konzert mit dem Musikverein aufgeführt. Seit dieser Zeit ist er der musikalische Leiter und fordert das Orchester immer wieder zu Höchstleistungen raus.Mit dem „Finale“ aus Anton Bruckners 8. Symphonie bestach das Orchester mit einem voluminösen und spannungsgeladenen Klangerlebnis und läutete mit einem fulminanten Fortissimo-Schlussakkorddie Pause ein.

Mit dem „Helenen-Marsch“ ging es spritzig in den zweiten Teil des Konzertabends, um danach das Publikum in die Welt des Musicals mit Highlights aus „Tanz der Vampire“ zu entführten. Das besonders bei den Musikern beliebten Musical wurde mitreißend, schwungvoll und emotional interpretiert. Hier bestachen Katja Sperzel an der Querflöte und Nicole Nonnenmacher am Saxophon mit gefühlvollen Soloeinlagen. Nicht unerwähnt unter den Legenden des Musikvereins Kassel blieb der langjährige 1. Vorsitzende Alfred Günther, der leider viel zu früh verstarb. Er prägte und lenkte die Geschicke des Vereins wie kein anderer. Ruhig und getragen, mit einem harmonischen Klangteppich, intonierte das Orchester das „Intermezzo Sinfonico“ aus Cavalleria Rusticana. Als James Bond im weißen Sakko und legendär mit einem servierten Martini, gerührt und nicht geschüttelt, wurde das letzte Stück des Abends von Christoph Schraub anmoderiert. Die bekannten Melodien der James Bond 007 Filme sind jedem im Ohr. Dieses eindrucksvolle und mit vielen Höhepunkten gespickte Stück sorgte für einen perfekten Schlussakzent eines überaus gelungenen Konzertabends. Passend zum „Goldfinger“ regnete es goldenes Konfetti und sorgte auch hier nochmal für staunende Gesichter.

Vorsitzender Michael Werth dankte besonders Dirigent Paul Momberger, der es wieder verstand, menschlich und musikalisch das Orchester souverän und motiviert zu leiten. Ebenso Christoph Schraub für die vortreffliche Moderation und allen Musikern, die mit viel Herzblut und Leidenschaft dem Hobby Musik nachgehen.Die Zuhörer waren so begeistert, dass sie nach Stehenden Ovationen zwei Zugaben forderten. Für Gänsehautfeeling sorgte die erste Zugabe „Serenade für den Bergmann“. Mit Trompetenklängen von den zwei Solisten Christian Appel und Sebastian Koch erklang der bekannte Steigermarsch in einer anderen Version mit wundervollen Melodien, getragen und gefühlvoll dargeboten. Hier konnten sich Dirigent und Musiker/innen ganz dem gefühlvollen Musizieren hingeben. Damit gab sich das Publikum noch nicht zufrieden und so erklang zum Abschluss der fulminante Schlussteil aus dem „Finale“ von Anton Bruckner und sorgte für einen treffenden Schlussakzent.